deriba
präsentiert

philosophie



Mit Menschen für Menschen. Im Vordergrund stehen die Ressourcen, welche jede Person mitbringt.


Sie zu erkennen und in die Arbeit einfließen zu lassen
steht im Vordergrund bei Angebote durch mep.

Der Weg ist prozessorientiert, das heißt er erfolgt durch eine Handlung. Diese wird geführt und begleitet. Für mep ist es wichtig diesen Vorgang nicht zu steuern oder zu beeinflussen. Sie sollen selbst den Prozess gehen und nicht nach Vorstellungen anderer.

WAS ist mep?...ganz simpel: Erlebnispädagogik, die einen Auftrag hat.

Zielvereinbarungen sind die Grundvoraussetzung für ein Angebot mit mep.

Jedes Angebot ist zielgerichtet für SIE zusammengestellt und daher einmalig!

Individuelle Zielsetzungen sind notwendig für den Erfolg mit mep.



Einleitung



Zwecks der sprachlichen Gleichberechtigung eines Textes wie diesem, meine ich er soll lesbar bleiben!

Deshalb verwende ich die männliche Schreibweise, dabei steht selbstverständlich die weibliche und alle anderen sich nicht genannten Gendierungen (wenn auch unsichtbar) daneben. So gelten ausdrücklich alle Redeweisen auch für diese.

dede Braun


Das große Ziel des Erlebens ist Empfindung - zu spüren, dass wir das sind, wenn auch mit Schmerzen. Es ist diese verlangende Leere, die uns antreibt zu spielen - zu kämpfen - zu reisen - zu unmäßigen, aber scharf empfundenen Unternehmungen aller Art, deren hauptsächlicher Reiz die Erregung ist, die sich untrennbar mit ihrer Ausführung verbindet

(LORD BYRON; zitiert nach: AUFMUTH 1984, S. 146).

Erlebnispädagogik zu erklären ist nicht einfach, zumal wie wir im ersten Kapitel erkennen werden, ein geschriebenes Wort nicht erlebt werden kann. Wie soll man über ein Erleben schreiben, wenn es nicht in Worte zu fassen ist?

Wenn man sich weiter überlegt, dass alles Erlebte gleichzeitig Erlerntes ist, dann macht man sich Gedanken, wozu man geschriebenes benötigt um etwas zu erlernen!

Philosophische Gedanken zu Erleben sind nichts Neues. Wie wir sehen werden haben sich schon die alten Griechen über das Erlebnis in Form von „Muse“ Gedanken gemacht. Eine geschichtliche Einbettung in die Erlebnispädagogik, begründet auf die alten Griechen ist jedoch nicht einfach. Spätere Überlegungen sind da schon konkreter, auch wenn sie nicht direkt in den Kontext der Erlebnispädagogik einzufügen sind.

Immerhin sind dazu Vorarbeiten geleistet worden. Was Erlebnispädagogik genau sein wird, kann vielleicht am Ende nicht einmal gesagt oder definiert werden. Man kann eben pädagogisches Erleben nicht in Worte fassen. Ein Dilemma!

Doch sind Aktivitäten wie Cannyoning, Gleitschirmfliegen, Snowboardfahrern und vieles mehr erlebnispädagogisch orientiert? In dieser Arbeit mit mep wird sogar auf eine spezielle Form eingegangen, die Alpinistik und etwas differenzierter auf das Bergsteigen und Klettern. Nur weil sich eine „Trendsportart“ im Freien abspielt, weil darin Probleme bewältigt werden sollen, die sich eben so nicht in der Realität wiederfinden, muss dies nicht gleichzusetzen sein mit pädagogischen Einheiten; Erst recht nicht mit Erlebnispädagogik!

Viel wird auch darüber berichtet, dass Jugendliche Straftäter sozusagen noch mit einer Urlaubspädagogik belohnt werden! Belohnt werden dafür, dass sie etwas angestellt haben? Belohnt mit Freizeitaktivitäten, die der normale Bürger sich erst „verdienen“ muss. Die Erlebnispädagogik steht von dieser Seite betrachtet in keinem guten Licht da.

Warum ist Bergsteigen und Klettern besonders erlebnispädagogisch? Hierzu möchte ich einige Zeilen von REINHARD KARL wiedergeben, wie er die Felsenlandschaft Tuolumme Meadows (Amerika) beschreibt.

...wenn einen die Berge nicht interessieren, dann schaut man sie mit anderen Augen an. Vielleicht rationaler, objektiver: „Du lieber Gott, da ein Stück Felswand, Great marvellous, beautiful“. Ja schön, das ist eine Felswand, aber auch nicht mehr. „Was haltet ihr jetzt davon, ein Eisessen“.

(KARL 1982, S. 130).

Einige Zeilen weiter schreibt er:

High sein, frei sein, auf einem Dome sein. Diese Berge dort oben haben menschliche Formen, Riesenbusen aus Granit, daran gibt es phantastische Reibungsklettereien. ... . Würfelgroße Feldspatkristalle geben Griffe und Tritte. ... Wenn ich schon einmal vom Boden abgehoben habe, hier ist es mir passiert. Ich glaube, es gibt keine schönere Kletterei in der ganzen Welt an diesen Domes. ....

(EBD., S. 130).

Mir wird es schon ganz warm ums Herz“, bei diesen Zeilen und ich muss mich zurücknehmen, damit ich nicht in seinen Erzählungen versinke... . Wie beeindruckend dieses Naturszenario auf REINHARD KARL gewirkt haben mag, lässt sich nur erahnen. Wer solches je erlebt hat, wird es einfach nachvollziehen können. Die Frage lässt sich einfach beantworten, im Erleben, wie ich im zweiten Kapitel näher erläutern werde. Da in einer Niederschrift kein Erleben möglich ist, versuche ich mittels Zeichnungen und Abbildungen verschiedene Themenkomplexe zu verdeutlichen.



Geschichtlicher Überblick über die Erlebnispädagogik



Wenn über Historie geredet oder geschrieben wird, so meint man meist, das Vergangene aus der Sicht im Heutigen. Was daran Wirklichkeit ist, hinzugefügtes oder weggelassenes lässt sich oft nicht genau nachvollziehen. Geschichte ist somit eine fragwürdige Sache, erst recht wenn es um die Geschichte der Philosophie (HECKMAIR 1998, S. 3) und noch mehr, wenn es um die Pädagogik geht. Jedenfalls ist »historisches Wissen an überlieferte Zeugnisse aus der Vergangenheit gebunden« (GIES, 1998, S. 11) und deshalb nicht mehr ganz die Geschichte wie es damals war, sondern wie wir die Zeugnisse heute auffassen und sehen. Somit ist Geschichte ausgewählt und von einem Historiker zur Geschichte gemacht worden. Das diese Selektierung nicht ganz frei von eigener Meinung ist versteht sich, da auch der Historiker durch sein jetziges Umfeld geprägt wird. Schließlich hat er die Epoche über die geschichtliche Erkenntnis nicht mi erlebt. GIES verdeutlicht dies schön mit GOETHES Auffassung der Farbenlehre:

...»dass die Weltgeschichte von Zeit zu Zeit umgeschrieben werden«

müsse. Als Begründung führte er (GOETHE) aus: »Eine solche Notwendigkeit entsteht aber nicht etwa daher, weil viel Gesehenes nach entdeckt worden,sondern weil neuen Ansichten gegeben werden, weil der Genosse einer fortschreitenden Zeit auf Standpunkte geführt wird, auf welchen sich das Vergangene auf eine neuen Weise überschauen und beurteilen läßt.«

(EBD .,S. 13; aus JOHANN WOLFGANG VON GOETHE,
Werke Band 14, S. 93).

Damit wären wir schon ziemlich tief in der Erlebnispädagogik, denn diese lebt von dem JETZT, von der gelebten Erfahrung, die als Erinnerung gespeichert bleibt. Doch wo ist die Geschichte der Erlebnispädagogik? Eine eigentliche Geschichte zur Erlebnispädagogik gibt es nicht. Wir im Heute leiten Gedanken, Grundannahmen und Hypothesen früherer Autoren ab und der Historiker definiert diese dann in eine Epoche, mit einem Namen, z.B. dem der Erlebnispädagogik.

Und damit beginnt schon das eigentliche Problem. Ist Erlebnispädagogik entstanden als ein Wunderheilmittel in der Heimerziehung, oder begründet in der Erlebnistherapie eines KURT HAHN? Waren es die Reformpädagogen, die in der Umbruchzeit neue Wege suchten und damit einen Zweig in der Pädagogik entstehen ließen, der sich neben MONTESSORI, STEINER und anderen, nun Erlebnispädagogik nennt? In der Fachliteratur werden auch Vordenker der Erlebnispädagogik genannt. Warum sind diese nur Vordenker? Nur weil sie das Wort Erlebnispädagogik nicht genannt haben, aber womöglich genau nach diesen Zielen gehandelt haben? Es ist also nicht leicht mit der Geschichte an sich und im Speziellen mit der Geschichte der Erlebnispädagogik.

Weiter sind in den Nachschlagewerken Leitlinien enthalten. So wird, im Schüler-Duden „Die Pädagogik“, die Erlebnispädagogik als eine Strömung aus der Reformpädagogik dargestellt. Das Fachlexikon der sozialen Arbeit, sieht mit der Erlebnistherapie von KURT HAHN die Entstehung der Erlebnispädagogik, die sich doch wieder aus dem reformpädagogischen Ansatz speist.

Ist womöglich der Zeitgeist um die Jahrhundertwende (18./19.Jht.) ausschlaggebend, der Volksumsturz aus der Revolution, mit der anschließenden Arbeiterbewegung und damit Öffnung neuer Thesen und Grundsätzen, für die Entstehung der Erlebnispädagogik? Für mich lässt sich dies an der These, beschrieben in Kapitel I B 1, festmachen. Da neue Gedanken und Sichtweisen möglich werden, lassen sich auch die inneren Werte durch Empfinden und Erleben neu gestalten. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Erlebnispädagogik. Und doch ist Erlebnispädagogik nicht neu! Wer weiß schon, ob nicht die Höhlenmenschen, die ersten Erlebnispädagogen waren? Oder, die alten Ägypter mit ihrer hochentwickelten Kultur, deren geschichtlichen Zeugnisse leider beim Brand der Bibliothek von Alexandria verloren gegangen sind? Ich werde versuchen mit einem Streifzug durch die Geschichte der Pädagogik, einen Bogen von der Antike bis Heute zu spannen, um diese Aussagen zu unterstreichen.